147. Grundschule, Dresden

147. Grundschule, DresdenAuftraggeberLH Dresden, Amt für Hochbau und ImmobilienverwaltungRealisierung2013 - 2017AufgabeNeubau einer 2-zügigen Grundschule mit Sanierung der BestandssporthalleVOF-VerfahrenZuschlagErrichtet wurde ein [...]

147. Grundschule, Dresden

Auftraggeber

LH Dresden, Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung

Realisierung

2013 - 2017

Aufgabe
Neubau einer 2-zügigen Grundschule mit Sanierung der Bestandssporthalle
VOF-Verfahren

Zuschlag

Errichtet wurde ein leicht abgewinkelter, an der nördlichen Hangkante positionierter 3-geschossiger Baukörper. Die städtebauliche Form leitet sich aus der topografischen Situation sowie Wege- und Nutzungsbeziehungen her.

Mittels der Gestaltung und Positionierung des Neubaus werden sowohl die vorhandenen Höhenlinien aufgenommen als auch Bezüge zur umgebenden Bebauung hergestellt.

Durch die Ausrichtung aller Aufenthaltsräume nach Süden bzw. Norden wird zudem der Lärmbelastung aus Richtung der westlich gelegenen Radeburger Straße hinreichend Rechnung getragen.

Grundprinzip der Gebäudestruktur und –erschließung ist die Möglichkeit des Zuganges aus zwei Richtungen sowie in zwei Ebenen. Der längsorientiere Baukörper wird in seiner Mitte betreten, über eine zentrale Treppenanlage sowie die vorgelagerte, aufgeweitete Flurzone erfolgt die vertikale und horizontale Verteilung.

Die Schule selbst gliedert sich in einen großzügigen, offenen Bereich der „Bewegung und Kommunikation“ im Erdgeschoss und einen Bereich der „Ruhe und Konzentration“ in den Obergeschossen.

Ein großzügiger Eingangsbereich leitet vom Außen- in den Innenbereich über. Im Erdgeschoss sind Foyer, Mehrzweck- und Speiseraum als multifunktional nutzbares Raumgefüge organisiert.

Weitere „Aktionsräume“ in der untersten Ebene sind die Schulbücherei/ Mediathek sowie der Werkraum. In den hangseitigen Dunkelräumen befinden sich ausschließlich Nebenräume (Technik, Lager, WC) und Küche.

Die südseitig und vom Verkehrslärm weg orientierten Klassenzimmer und GTA-Räume in den Obergeschossen stehen in direkter funktionaler Verbindung miteinander und bilden Cluster. In den Flächen der Nordspange befinden sich Fach-, Verwaltungs- und Nebenräume.

Jeweils zwei Klassenräume bilden mit einem zwischengeschalteten GTL-Raum einen „Jahrgangs-Cluster“. Diese sind zu je zwei Einheiten gleichmäßig über die Obergeschosse verteilt. Direkte Verbindungstüren zwischen den einzelnen Unterrichtsräumen ermöglichen ein flexibles, klassenübergreifendes „Ganztags-Lernen“. Die GTL-Räume können sowohl für Gruppenarbeit als auch die Hortbeschäftigung differenziert genutzt werden.

Klassenraum Innen

Mit der Aufweitung der Erschließungszonen in der Gebäudemitte ist die Absicht verbunden, reine Verkehrswege im Inneren zu vermeiden und zusätzlichen Lern- und Aktionsraum zu schaffen. Den Klassen zugeordnet bieten sie Platz für offene Gruppenarbeit, Präsentationen oder Versammlungen. Sie lassen sich in den täglichen Lernprozess integrieren, ohne die Erschließungsfläche einzuengen.

Ziel des Gebäudekonzeptes ist es, ein differenziertes Angebot an Lernräumen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig soll das räumliche Gebilde Geborgenheit und ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen.

Die Freianlagen gliedern sich im Wesentlichen in zwei Bereiche: den Vorplatz mit Pausenhof im Süden sowie den Nordeingang mit Bolzplatz hangaufwärts.

Der Vorplatz wird durch eine langgezogene Betonmauer gegliedert, sie dient zum einen dazu, den Höhenunterschied barrierefrei auszubilden, zum anderen stellt sie eine großzügige Sitzgelegenheit für die wartenden Schulkinder und Eltern dar. Der nach Süden zum Vorplatz ausgerichtete Speiseraum verfügt über einen vorgelagerten Freibereich, der bei Veranstaltungen oder auch im Schulbetrieb genutzt werden kann.

Die Fassadengestaltung ist in ihrer Materialität und Struktur sowohl aus der umgebenden Bebauung als auch aus der schulischen Nutzung abgeleitet. Die Oberflächen der komplett oberirdischen Geschosse bestehen im Wesentlichen aus Putz in einer beigen Grundfarbe.

Verdeckt hinter einer gelochten Verkleidung liegende (Südseite) bzw. flächenbündig in die Fenster integrierte (Nordseite) Lüftungsflügel als prägende Gestaltungselemente verleihen der neuen Schule ein spezifisches Erscheinungsbild.

Die Fenster auf Nord- und Südseite werden unterschiedlich ausgebildet, stehen jedoch hinsichtlich Material (Holz) und Proportion im Bezug zueinander. Sie sind in einem regelmäßigen, ruhigen Raster angeordnet und gliedern die Fassade.

BGF

2.985 m²

NF

1.863 m²

Leistungsphasen

2 - 9

In Zusammenarbeit mit
AB Raum und Bau GmbH, Dresden
Fotograf

© Robert Gommlich, Dresden und Steffen Spitzner, Gera

Link zur Sporthalle:
Sporthalle 147. GS, Dresden

Link zum Wettbewerb:
147. Grundschule, Dresden

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Portfolio

Das Schulgrundstück befindet sich am Übergang eines städtischen Wohnviertels zu einer offenen Stadtstruktur, geprägt von Kleingartenanlagen und großflächigen Gartengrundstücken mit Kinderbetreuungseinrichtungen. Der bestehende Schulbaukörper aus den 1960er Jahren orientiert sich zu den Wohnbauten, wohingegen der rückwärtige Schulhof sich zur Grünzone der Kleingärten öffnet.